Rollstuhl
Dieses Kapitel ist dem Thema Rollstuhl gewidmet.
Wieso das?
Weil die Informations- und Reparatur-Lage in DE derart prekär ist, dass man quasi zur
Selbsthilfe gezwungen ist.
Das geht bei den Sanitätshäusern als Reparaturanlaufstelle los und hört
bei den Fahrradwerkstätten auf, die sich scheuen, ein Antriebsrad auszuwuchten.
Deswegen sammeln wir hier unsere Erkenntnisse und stellen sie zur Verfügung.
Steckachsen
Hier bei den Steckachsen gibt es, wie soll es auch anders sein, zwei Standards für den
Durchmesser: einmal metrisch und einmal zollig.
metrisch: 12,0 mm Durchmesser ( 1,2 cm )
zollig: 12,7 mm Durchmesser ( 0,5 Inch )
Was die Längen angeht, ist alles erlaubt. Allerdings spielt die Tiefe des Lagers im Rahmen
(im Bild L2) eine Rolle, genauso wie die der Radnabe (im Bild L1).
Es gibt dann entsprechend verschiedene, in gewissen Maßen verstellbare, Steckachsen.
Hier eine Sizze zum Ausmessen:
Greifreifen
Bei den Greifreifen kommt es in erster Linie auf "Bedienbarkeit" an,
also auf Ergonomie.
Die muss man also in der Tat sehr genau ausprobieren.
Dabei aber nicht vergessen, zu überlegen:
- Was ist im Winter bei Kälte und mit/ohne Handschuhen?
- Was ist bei Schnee und Eis?
- Was ist im Sommer bei Hitze und schwitzigen Händen?
- Was ist bei Regen?
- Kann sich der Daumen zwischen Felge und Greifreifen verklemmen?
- Wie stark tragen die Greifreien in der Gesamtbreite des Rollis auf?
Passe ich damit noch durch alle Türen, die ich gewöhnlich passieren muss?
Räder / Antriebsräder
Wir hier in DE kennen aus "alten Fahrrad-Zeiten" die reine Benennung in Zoll.
Dabei ist zu beachten, dass heutzutage beispielsweise ein Mantel mit 26 Zoll nicht gleich einem
anderen Mantel mit der Bezeichnung "26 Zoll" ist.
Es gibt mittlerweile diese defacto-Standards für die Bereifung von Fahrrädern und somit auch
für die Antriebsräder der Rollstühle:
- Klassische Bezeichnung
- ISO Reifeninnendurchmesser
- Reifeninnenumfang (Felgenmaß) metrisch
- Reifeninnenumfang (Felgenmaß) zollbasiert
- ETRTO (European Tire And Rim Technical Organisation)
- die Süppchen der größeren Hersteller
- nationale Spezialitäten
Hier ein Beispiel für 26":
- Reifengröße in Zoll: 26"
- ETRTO Dimension in mm: 25-590
- Zollangabe Schwalbe: 26 x 1.00
- französische Größenangaben: 650 x 25A
Dazu ein Foto beim Ausmessen des Innendurchmessers eines Mantels 25-590:
Von der Felge hängt es also ab, was für Schläuche und Mantel man verwenden kann.
Auf jedem Mantel findet man eine Beschriftung, manchmal sehr winzig, um was für eine
Größe es sich handelt. Dazu ein paar Beispiele, wie das aussehen kann:
Felge & Felgenband
Ein Felgenband ist wichtig, insbesondere bei Rädern mit Speichen.
Die Drahtenden der Speichen werden beim Anziehen nach außen Richtung Schlauch gezogen.
Damit können deren Spitzen dann u.U. den Schlach erreichen.
Dazu ein Foto einer Sparversion, bei der man das durchstoßende Metall gut sieht:
Bereifung
Wir haben gute Erfahrung mit den Mänteln von Schwalbe gemacht:
- Schwalbe marathon plus evolution line smartguard
- Schwalbe active rightrun k-guard 3
Die Bereifung kann auch schonmal kaputt gehen, auch wenn sie noch nicht ganz
abgefahren ist. Das sieht dann von innen gesehen schonmal so aus:
Die vorigen Symptome dieses Exemplars waren, dass das Rad einen "Schlag" hatte,
den man deutlich spüren konnte und später auch die Stelle als Beule deutlich wahrnehmen konnte.
Das Ende vom Lied war ein Platten, ohne dass von außen eine Beschädigung stattfand.
Der Mantel war gerade mal drei Monate in Betrieb.
Schläuche
Bei den Schläuchen ist besonders auf den Durchmesser des Raums zu achten,
den die Kombination Felge und Mantel bietet.
Bei den Angaben nach Schwalbe ist dies beispielsweise bei
"26 x 1.00" das "x 1.00" die Angabe für
"ein Zoll Raum für Schlauch"
(c) Andreas M. Böhm